Apples erstes Augmented- und Virtual-Reality-Headset wird über fortschrittliche Funktionen verfügen. Dennoch kann es nicht eigenständig arbeiten sondern wird von einem iPhone abhängig sein, ähnlich wie die Apple Watch-Modelle ohne Cellular.
Der Tech-Riese aus Cupertino hat die Arbeit an den Apple AR-Chips im Jahr 2020 abgeschlossen. Laut The Information sind die physischen Entwürfe für die drei AR/VR-Chips fertiggestellt. Demnach sind die neuen Prozessoren bereit für die Testproduktion. Quellen, die mit der Entwicklung des Geräts vertraut sind, sagen, dass Apples Lieferkettenpartner Taiwan Semiconductor Manufacturing Co. die Chips herstellen wird. Die Massenproduktion ist allerdings noch mindestens ein Jahr entfernt. Außerdem hat The Information weitere Details über den Apple AR SoC erfahren. Zum Beispiel fehlen ihm die neuronale Engine und die maschinellen Lernfähigkeiten von Apples anderen Chips. Das Fehlen der fortgeschrittenen maschinellen Lernfunktionen ist darauf zurückzuführen, dass das Headset drahtlos mit einem Host-Gerät, vermutlich einem iPhone oder aber auch einem Computer, kommunizieren soll.
AR/VR-Headset: Apples Chip arbeitet besser als Drittanbieter-Lösungen
Das Host-Gerät übernimmt die Rechenaufgaben, die für die Darstellung von virtuellen, erweiterten oder gemischten Realitätsbildern erforderlich sind. Apple hat die AR-Chips so entwickelt, dass sie deutlich besser arbeiten als die Chips von Drittanbietern. Der Prozessor verfügt zum Beispiel über eine bessere drahtlose Datenübertragung, Komprimierung und Dekomprimierung sowie eine höhere Energieeffizienz. All diese Funktionen sind der Schlüssel für die Verarbeitung von ultrahochauflösenden Videos des Headsets, die es dem Gerät ermöglichen könnten, „die Auflösung und die Details dessen, was die Nutzer im wirklichen Leben sehen, nachzubilden während es digitale Bilder und Informationen vor den Augen des Anwenders anzeigt.“ Der SoC verfügt jedoch auch über eine eigene zentrale Recheneinheit, was darauf hindeutet, dass er in einem weniger fortschrittlichen Standalone-Modus arbeiten könnte. Das Design des Chips basiert auf dem 5-nm-Fertigungsprozess von TSMC, was darauf hindeutet, dass es sich bei der Markteinführung nicht um ein hochmodernes Stück Silicon handeln wird.
Markteinführung könnte 2022 erfolgen
Den Quellen von The Information zufolge muss der Chip des Headsets jedoch weder so kompakt noch so leistungsstark sein wie der eines iPhones. Neben dem SoC und den beiden anderen Chips hat Apple Berichten zufolge auch die Entwicklung des Bildsensors und des Display-Treibers für das Headset abgeschlossen. Allerdings ist TSMC bei der Herstellung des Chips auf Engpässe gestoßen. Es wird allgemein angenommen, dass Apple an mehreren Geräten arbeitet, die neben Headsets auch Brillen umfassen. Bei dem Gerät, das im aktuellen Bericht genannt wird, scheint es sich um das Mixed-Reality-Headset zu handeln, das laut The Information mit ultrahochauflösenden Displays und fortschrittlicher Eye-Tracking-Technologie ausgestattet sein soll. Dieses Gerät könnte 2022 erscheinen während die leichtere und schlankere Apple Brille ein Jahr später debütieren soll. (Photo by Cheers Group / Bigstockphoto)