Apple hat vor einigen Tagen völlig überraschend ein brandneues MagSafe Battery Pack vorgestellt, das in erster Linie für die iPhone 12 Reihe gedacht ist. Der Preis von 109 Euro ließ allerdings viele Fans staunen und schimpfen. Obwohl natürlich günstigere Alternativen verfügbar sind, gibt es einige Gründe, die für Apples Version sprechen.
Apples MagSafe Battery Pack ist eine externe 1460 mAh Batterie, die magnetisch an der Rückseite eines iPhone 12 Modells befestigt wird und damit die Akkulaufzeit verlängert. Das Produkt ist vergleichbar mit den zahlreichen Alternativen von Mophie, Anker, Zens, Hyper und mehr. Zugegeben, im Hinblick auf Ankers Version mit 5.000 mAh Kapazität und einem weitaus niedrigerem Preis sieht Apples Produkt ziemlich schlecht aus – das ist es aber nicht.
Apple bietet echtes MagSafe
Einer der wichtigsten Unterschiede zwischen Apples MagSafe Battery Pack und der Konkurrenz liegt darin, dass Apples Version tatsächlich MagSafe-Technologie bietet. Alle anderen Produkte sind lediglich externe Akkus mit einer Qi-Ladespule und einigen Magneten. Das heißt, durch die Verwendung von echtem MagSafe anstelle von Qi erhält Apples Akku eine verbesserte Effizienz. Außerdem kann er bis zu 15W Leistung übertragen. Normale tragbare Qi-Akkus sind meist auf 5W begrenzt. Apples Version ist unterwegs ebenfalls auf 5W begrenzt. Doch wenn es an ein Kabel angeschlossen wird, erbringt es eine Ladeleistung von maximal 15W – was deutlich mehr ist. Der nächste Vorteil liegt darin, dass wenn das MagSafe Battery Pack an deinem iPhone angebracht wird und du es an den Strom anschließt, dein Telefon und der externe Akku geladen werden. Da das Produkt Reverse Charging unterstützt, geht es auch andersherum.
Tiefe iOS-Integration
Das heißt, wenn du dein iPhone an einem Ladekabel hängen hast, wird sowohl das Telefon als auch die MagSafe Batterie aufgeladen. Ziemlich praktisch, oder? Apropos Laden, Apples externer Akku verwendet Lightning. Demnach kannst du dein iPhone-Ladekabel verwenden und benötigst kein weiteres. Es gibt jedoch einen weiteren Punkt, der den Mehrpreis rechtfertigt. Apple setzt auch hier die enge Integration zwischen Hardware und Software fort. Hier kann beispielsweise kein anderes Akkupack mit Apples Funktionen auf Systemebene mithalten. Verwendet man ein iPhone 12 Modell in Kombination mit Apples MagSafe Battery Pack, so kann man die verbleibende Kapazität auf dem Bildschirm einsehen. Das Ganze wird auch im nativen Batterie-Widget dargestellt.
System stellt lange Lebensdauer der Batterie sicher
Doch damit nicht genug. Diese Art von Integration hilft auch dabei, die Akkus zu schützen. Hohe Temperaturen können Lithium-Batterien während des Ladevorgangs schaden. Batterien von Drittanbietern laden in solchen Fällen trotzdem weiter. Das kann sowohl die Batteriezellen des Akkupacks als auch die deines deutlich teureren iPhones beschädigen. Apples MagSafe Battery Pack arbeitet hier anders. Dem Unternehmen nach stoppt es bei 80 Prozent Ladekapazität automatisch, wenn die Temperatur über eine bestimmte Schwelle steigt. Im Normalfall würde es andernfalls bis zu 90 Prozent der iPhone-Batterie aufladen. Darüber hinaus benötigt es mehr Energie, ist langsamer und belastet die Batterie stärker. Mit Apples Version wird also sichergestellt, dass sowohl die externe Batterie als auch die iPhone-Batterie eine möglichst lange Lebensdauer haben.
Apple MagSafe Battery Pack Kapazität
Doch wie sieht es nun mit der Kapazität aus? Die Daten, die Apple angibt, schrecken immerhin viele Fans ab. Produkte von Drittanbieter geben oftmals etwa 5.000 mAh an während Apple „lediglich“ auf 1460 mAh kommt. Das Ganze kann man allerdings nicht in dieser Form miteinander vergleichen. Wichtiger als die Milliamperestunden sind die Leistung und die Spannung. Die Milliamperestunden-Angabe wird oft verwendet, um zu definieren, wie viel eine Batterie ein Gerät laden kann. Doch das funktioniert nur als vergleichbare Metrik, wenn sowohl die Batterie als auch das geladene Gerät eine identische Spannung haben. Kommen wir also zur aktuellen iPhone-Generation. Alle iPhone 12-Modelle verwenden 3,81V-Batterien, daher hat der MagSafe-Akku ein höheres Spannungspotential und damit eine höhere Wattstundenzahl als das iPhone, das er lädt. Das bedeutet, dass das MagSafe Battery Pack mehr Leistung für ein iPhone bereitstellen kann, als seine Milliampere-Stundenzahl vermuten lässt.
Apple MagSafe Battery Pack: Die Highlights
Wie viel zusätzliche Akkulaufzeit das Produkt nun einem iPhone 12 mini, iPhone 12, iPhone 12 Pro oder Pro Max Gerät unter dem Strich tatsächlich bieten kann, wissen wir natürlich nicht. Das werden wir allerdings nächste Woche erfahren, wenn das Produkt offiziell in den Verkauf geht. Wie wir bereits festgestellt haben, ist die MagSafe-Ladetechnologie effizienter als Qi. Genau genommen arbeitet MagSafe etwa 50 Prozent effizienter, was bedeutet, dass fast die Hälfte der Energie in der Batterie bei der Übertragung verschwendet wird. MagSafe hat somit einen viel höheren Wirkungsgrad. Durch die größere Kapazität und die höhere Effizienz wird Apples MagSafe Battery Pack in Bezug auf das tatsächliche Ladepotenzial sicherlich viel besser als das der Konkurrenz abschneiden. Hier schon mal die Highlights vorab:
- Echtes MagSafe
- Tiefe iOS-Integration
- Lightning
- Reverse Charging
Doch wie gesagt, am Ende wissen wir mehr, sobald das Produkt tatsächlich erhältlich ist. Wer also vorbestellen möchte, der kann das bei Apple direkt machen oder gerne auch die kommenden Berichte abwarten. Wer direkt vorbestellt hat, der darf sich bereits über eine Auslieferung am 19. Juli freuen. Amazon hat das Produkt im Übrigen ebenfalls bereits im Sortiment aufgenommen. Ihr findet es zwischen dem ganzen anderen MagSafe-Zubehör in unserer Amazon Storefront – viel Spaß beim Stöbern. (Bild: Apple)