Als Reaktion auf Tim Cooks Kommentare im Juni sagte nun die EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager, dass Apple Datenschutz- und Sicherheitsbedenken nicht nutzen sollte, um den Wettbewerb im App Store zu ersticken.
Vestager, die geschäftsführende Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, hat Regulierungen vorgeschlagen, die Apple dazu zwingen könnten, alternative App Stores zuzulassen. Apple CEO Tim Cook sprach sich gegen den Vorschlag aus und erklärte, dass sie die Privatsphäre und Sicherheit von iOS bedrohen könnten. In einem Interview mit Reuters räumte Vestager ein, dass Datenschutz und Sicherheit wichtige Faktoren für die Verbraucher sind. Gleichzeitig warnte sie den Tech-Giganten aus Cupertino aber davor, Bedenken darüber zu nutzen, um die Konkurrenz abzuwehren.
Ich denke, Privatsphäre und Sicherheit sind für alle von größter Bedeutung. Wichtig ist hier natürlich, dass es kein Schutzschild gegen den Wettbewerb ist, denn ich denke, dass die Kunden weder die Sicherheit noch die Privatsphäre aufgeben werden, wenn sie einen anderen App Store nutzen oder wenn sie sideloaden.
Apple hat bereits gegen Sideloading argumentiert
Vestager fügte hinzu, dass sie offen für Änderungen an ihren Vorschlägen sei, die von den EU-Mitgliedsstaaten und Gesetzgebern eingebracht werden müssen, bevor sie Gesetz werden können.
Ich denke, dass es möglich ist, Lösungen zu finden.
Sideloading, also die Verteilung von Apps außerhalb des offiziellen iOS App Stores, war auch ein Gesprächsthema in den Kartellrechtsdebatten in den USA – unter anderem während des Prozesses Epic Games vs. Apple. Apple hat im Juni einen Bericht veröffentlicht, der beschreibt, warum das Unternehmen gegen Sideloading auf seinen eigenen Plattformen ist. Die EU-Wettbewerbshüterin sagte gegenüber Reuters, dass die jüngsten Datenschutzänderungen an iOS, einschließlich der App-Tracking-Transparenz, derzeit kein Ziel für die Kartellbehörden sind. In der Tat lobte sie Apples neue Datenschutzkontrollen. (Photo by Unsplash / Carles Rabada)