Zwei Apple-Mitarbeiter haben sich für ein Interview Zeit genommen und über die Entscheidungen hinter dem iPad Pro mit M1, die technischen Herausforderungen des Geräts und darüber, warum macOS nicht für das iPad erscheint, gesprochen.
Das neue iPad Pro mit M1-Prozessor und Liquid Retina XDR-Display ist seit heute für Kunden verfügbar. Der leistungsstarke Prozessor hat zu vielen Fragen über die Zukunft von Apples Tablet-Reihe und den Stand der Software auf der Plattform geführt. Ein Mitglied des Apple Display Engineering Teams, Vincent Gu und Scott Broderick (iPad Product Marketing), haben sich mit Brian Tong für ein Interview in seinem Video-Podcast zusammengesetzt. Das Interview wiederholte viele der Gesprächsthemen und Spezifikationen des iPad Pro. Doch es gab auch ein paar neue Informationen über die Entwicklung des Produkts. Als er nach dem Mini-LED-Display gefragt wurde, sagte Gu, dass es eine „ganz neue Ebene der Technik“ erforderte. Apple konnte nicht einfach eine Mini-LED-Hintergrundbeleuchtung hinter sein LED-Display schieben und erwarten, dass es mühelos funktioniert.
iPad Pro 12.9-Zoll mit XDR-Display ist 0,5 mm dicker
Gu beschrieb es als eine optische Herausforderung; die Technologie, um die Mini-LED mit dem Display zu synchronisieren, existierte nicht und musste von Grund auf neu erfunden werden. Diese Herausforderungen sind ein Teil des Grundes, warum das 11-Zoll-iPad Pro das Display nicht erhalten hat. Broderick sagt, dass die Nutzer des 12.9-Zoll-iPad Pro die beste Technologie und das bestmögliche Display erwarten, also wurde dieses Produkt für das neue Display ausgewählt. Das 12.9-Zoll iPad Pro ist durch den Einbau des Mini-LED-Displays einen halben Millimeter dicker geworden, wie Broderick betonte. Die Nutzer des 11-Zoll-iPad Pro seien mehr über die Größe und das Gewicht des Geräts besorgt, so die Ingenieure, und das musste berücksichtigt werden. Abgesehen von anderen technologischen Einschränkungen und Größenbeschränkungen war es von größter Wichtigkeit, dass das ein Pfund schwere Tablet die gleiche Größe und Form behält.
Gibt es Pläne in Bezug auf zukünftige Software?
Die Entwicklung des iPad Pro mit dem M1-Prozessor, dem Thunderbolt-Anschluss und den Softwareüberlegungen war eine reine Handarbeit. Das Display zum Laufen zu bringen, war eine gemeinsame Anstrengung des Display-Teams, des iPadOS-Teams und des M1-Teams zusammen. Laut Broderick spielen sowohl das Display als auch der Port eine wichtige Rolle, wenn das iPad Pro ein leistungsstarkes Gerät für die Entwicklung von HDR-Inhalten sein soll. Der Anschluss von Peripheriegeräten wie leistungsstarken externen Displays oder schnellen Thunderbolt-Festplatten ist ein Teil des kreativen Prozesses, also brauchte das iPad Pro einen leistungsstarken Thunderbolt-Anschluss. Gu und Broderick konnten sich nicht zu zukünftiger Software oder anderen Plänen für das Produkt äußern. Sie verwiesen auf die Apps, die die Vorteile der einzigartigen Technologie des iPad nutzen, wie Adobe mit Apple Pencil oder Procreate mit LiDAR für 3D-Rendering. Tong fragte, ob es Überlegungen gäbe, Boot Camp oder macOS auf dem iPad Pro laufen zu lassen, da es einen Mac-Prozessor hat.
Apple: „Jede Plattform ist einzigartig“
Broderick antwortete darauf, dass jede Plattform einzigartig und verschieden ist und dies auch so bleiben wird. Das iPad ist in erster Linie auf Touch ausgelegt, hat Kameras, Zubehör und Apps, die das ausnutzen. Der Mac ist so konzipiert, dass Maus und Tastatur im Mittelpunkt der Interaktion stehen, und die Apps spiegeln das wider. Broderick fügte hinzu, dass das iPad und der Mac unterschiedlich bleiben werden. Doch Apple möchte auch betonen, wie die Produkte zusammenarbeiten. Mit Continuity oder Features wie SideCar werden die Geräte im Tandem noch leistungsfähiger. Preislich startet die neue Generation mit 11-Zoll bei 879 Euro während die 12.9-Zoll Version bei 1.199 Euro angesetzt wird. Wer die High-End-Version haben möchte, der muss satte 2.579 Euro bezahlen. (Bild: Apple)