WhatsApp versucht schon seit längerem eine neue Datenschutzrichtlinie einzuführen, die dem Unternehmen mehr Freiheiten bei der Weitergabe von Daten an die Muttergesellschaft Facebook geben würde. Ursprünglich sollte die Änderung Anfang des Jahres durchgeführt werden. Doch WhatsApp musste das Ganze verschieben, wobei das Unternehmen sich auf „Fehlinformationen“ berief.
Als das Ganze bekannt geworden ist, brach ein regelrechter Shitstorm aus. Damals hat WhatsApp versucht den Vorgang zu erläutern. Die Facebook Tochter erklärte dabei, dass die neue Datenschutzrichtlinie Unternehmen betrifft. Das heißt, die Kommunikation zwischen privaten Nutzern bleibt weiterhin davon unberührt. Stattdessen möchte WhatsApp neue Funktionen aktivieren, die es Menschen ermöglichen, Chats mit Unternehmen zu starten. Daher wird die neue Datenschutzrichtlinie nur in einer Weise abgeschwächt, die Unternehmen, die die WhatsApp-Plattform nutzen, betreffen würde.
WhatsApp-Daten Weitergabe: Facebook soll Stellung beziehen
Es scheint, als wolle WhatsApp es ermöglichen, dass Kundensupport und sonstige Geschäftserfahrungen über den Messenger stattfinden – vielleicht ähnlich wie beim Apple Business Chat. Verschiedene datenschutzbewusste Gruppen bleiben jedoch skeptisch. Nun versucht eine deutsche Regulierungsbehörde den Start dieser Änderungen vorläufig zu blockieren. Ziel sei es, eine Untersuchung abzuschließen. Die Kommission erklärte (via Bloomberg), sie wolle sicherstellen, dass keine „missbräuchliche Ausnutzung der Datenmacht“ stattfinde. Facebook wird in einer Anhörung die Möglichkeit erhalten, darauf zu reagieren. Wie das Ganze ausgehen wird, bleibt vorerst offen. Immerhin ist es nicht das erste Mal, dass Facebook und WhatsApp mit der Weitergabe von Daten den Zorn der Aufsichtsbehörden auf sich gezogen haben. Demnach bleibt das Ganze sicherlich spannend. (Photo by Natee Meepian / Bigstockphoto)
Update vom 13. April:
Ein Unternehmenssprecher sagte in einer Erklärung, dass Facebook die Informationen, die es von der Hamburger Aufsichtsbehörde erhalten hat, überprüft und „ihre Missverständnisse über den Zweck und die Auswirkungen des Updates ansprechen wird.“ Das Unternehmen fügte hinzu, dass es „weiterhin verpflichtet ist, sichere und private Kommunikation für jeden bereitzustellen“.
Unser jüngstes Update beinhaltet neue Optionen, die Menschen haben werden, um einem Unternehmen auf WhatsApp Nachrichten zu senden und bietet weitere Transparenz darüber, wie wir Daten sammeln und verwenden. Um es klar zu sagen: Durch die Annahme der aktualisierten Nutzungsbedingungen von WhatsApp erklären sich die Nutzer nicht mit einer Ausweitung unserer Möglichkeiten zur Weitergabe von Daten an Facebook einverstanden und das Update hat keine Auswirkungen auf die Privatsphäre ihrer Nachrichten an Freunde oder Familie, wo immer sie sich auf der Welt befinden. Facebook prüft die Korrespondenz, die es von der Hamburger Datenschutzbehörde erhalten hat und wird deren Missverständnisse bezüglich des Zwecks und der Auswirkungen des Updates klären. Wir bleiben weiterhin voll und ganz dem Ziel verpflichtet, sichere und private Kommunikation für alle zu ermöglichen.