Sowohl Google als auch Apple sammeln auf ihren jeweiligen mobilen Betriebssystemen Daten von ihren Nutzern, selbst wenn diese nur die Einstellungsseite aufrufen oder eine SIM-Karte einlegen. Doch in einer neuen Studie wird behauptet, dass Android 20x mehr Daten von Nutzern im Vergleich zu iOS sammelt.
Eine Studie von Douglas Leith am Trinity College, über die Ars Technica berichtet, besagt, dass beide Betriebssysteme zwar regelmäßig Daten von ihren Nutzern sammeln, dass aber Android die gesammelte Menge im Vergleich zu Apples iOS deutlich übertrifft. Konkret behauptet Leith, dass Android zum Beispiel beim Start des Geräts etwa 1 MB an Benutzerdaten zurück an Google sendet während iOS nur etwa 42 KB überträgt. Im Leerlauf sendet Android alle 12 Stunden etwa 1 MB an Nutzerdaten an Google während Apple im gleichen Zeitraum nur etwa 52 KB erhält.
Daten basieren auf einer älteren iOS-Version
Wo Android heraussticht, so Leith, ist die Menge der Daten, die es sammelt. Beim Start sendet ein Android-Gerät etwa 1 MB an Daten an Google während iOS etwa 42 KB an Apple sendet. Im Leerlauf sendet Android alle 12 Stunden etwa 1 MB an Daten an Google während iOS im gleichen Zeitraum etwa 52 KB an Apple sendet. Allein in den USA sammelt Android kollektiv alle 12 Stunden etwa 1,3 TB an Daten. Im gleichen Zeitraum sammelt iOS etwa 5,8 GB.
Während die Untersuchung eindeutig zeigt, dass Android mehr Daten von den Nutzern sammelt, gibt es erhebliche Vorbehalte. Leith erklärt, dass er für die Studie ein jailbroken iPhone 8 mit iOS 13.6.1 verwendet hat, was bedeutet, dass die Daten auf einer iOS-Version basieren, die die meisten iPhone- und iPad-Nutzer derzeit nicht mehr verwenden. Auf Android verwendete Leith ein Google Pixel 2, auf dem Android 10 läuft, das letztes Jahr veröffentlicht wurde. Google selbst widerspricht der Studie. Das Unternehmen hat sich in einer Erklärung wie folgt geäußert:
Google: „Diese Studie umreißt weitgehend, wie Smartphones funktionieren“
Wir haben Fehler in der Methodik des Forschers zur Messung des Datenvolumens identifiziert und stimmen nicht mit den Behauptungen der Studie überein, dass ein Android-Gerät 20 Mal mehr Daten sammelt als ein iPhone. Nach unseren Recherchen liegen diese Ergebnisse um eine Größenordnung daneben und wir haben unsere methodischen Bedenken vor der Veröffentlichung mit dem Forscher geteilt. Diese Studie umreißt weitgehend, wie Smartphones funktionieren. Moderne Autos senden regelmäßig grundlegende Daten über Fahrzeugkomponenten, ihren Sicherheitsstatus und Servicepläne an die Autohersteller und Mobiltelefone funktionieren auf sehr ähnliche Weise. In diesem Bericht werden diese Kommunikationen detailliert beschrieben, die dazu beitragen, sicherzustellen, dass die iOS- oder Android-Software auf dem neuesten Stand ist, die Dienste wie vorgesehen funktionieren und das Telefon sicher und effizient läuft.
Auch Cupertino hat sich diesbezüglich zu Wort gemeldet. So erklärte Apple gegenüber Ars Technica, dass es „Transparenz und Kontrolle für persönliche Informationen, die es sammelt“ bietet und dass die Studie „Dinge falsch versteht.“ Wer mehr über die Studie erfahren möchte, der kann das vollständige PDF hier abrufen. (Photo by HannaKuprevich / Bigstockphoto)