Intel-CEO Pat Gelsinger gab kürzlich einige wichtige Neuigkeiten für Investoren bekannt. Das Unternehmen verfolgt eine neue Geschäftsstrategie mit dem Namen IDM 2.0, die eine Investition von 20 Milliarden US-Dollar in neue Anlagen in Arizona, die Einführung von Intels 7-Nanometer-Prozessoren für Computer und auch die Öffnung seiner Produktionskapazitäten für den Bau von kundenspezifischen Chips für andere Unternehmen beinhaltet.
Wie Business Wire berichtet, teilte Gelsinger seine Idee für die Evolution von Intels Geschäftsmodell mit, die er „Integrated Device Manufacturing“ oder „IDM 2.0“ nennt. Intel will seine Aktivitäten ausweiten, um nicht nur die Entwicklung eigener Chips zu erweitern sondern auch Prozessoren für Drittanbieter zu fertigen. Das Unternehmen wird mit einer geschätzten Investition von 20 Milliarden US-Dollar beginnen, um zwei neue Werke in Chandler, Arizona, zu bauen. Intel eröffnete dort im Jahr 2020 eine neue Fabrik, in der die 10-Nanometer-Prozessoren des Unternehmens hergestellt werden während die beiden neuen Anlagen voraussichtlich noch in diesem Jahr entstehen sollen.
Intel möchte Produktionskapazitäten für Dritte öffnen
Intel hat erklärt, dass das Unternehmen an seinem ersten 7-Nanometer-Computerprozessor namens Meteor Lake arbeitet, der mehrmals verschoben wurde aber nun voraussichtlich im zweiten Quartal 2021 fertiggestellt wird. Dieser soll allerdings erst 2023 ausgeliefert werden. Intels Strategie geht nun aber über die eigenen Chips hinaus. Da der Wettbewerb mit AMD und anderen Unternehmen wie Apple, das vor kurzem damit angefangen hat, in Macs von Intel-Prozessoren auf eigene Chips umzusteigen, immer stärker wird, will Intel nun einen Schritt weiter gehen und seine Produktionskapazitäten öffnen, um kundenspezifische Chips für Dritte zu bauen und zu liefern. Das Unternehmen will seine Anlagen in den USA und Europa nutzen, um die weltweite Nachfrage nach Halbleiterfertigung zu decken.
Als Teil von Intels Foundry Services kündigt das Unternehmen an, dass es mit Kunden zusammenarbeiten wird, um SoCs mit x86-, Arm- und RISC-V-Cores zu bauen und dabei Intels IP-Portfolio an Core-Design- und Packaging-Technologien zu nutzen.
Gelsinger strebt Fertigung von Apple Chips an
Interessanterweise wird Intel auch mit RISC-V- und ARM-Architekturen arbeiten, um kundenspezifische Chips zu bauen, was Apple für seine Apple Silicon Chips verwendet. In einer Q&A-Session mit der Presse (via Engadget) machte Intels CEO deutlich, dass er sogar Apple davon überzeugen will, die Infrastruktur des Unternehmens für den Bau eigener Chips zu nutzen.
Gelsinger erwähnte, dass Intel derzeit mit Partnern zusammenarbeitet, darunter Amazon, Cisco, IBM und Microsoft. Aber er ging während einer Q&A-Session mit der Presse noch ein bisschen weiter und sagte, dass er sogar das Geschäft von Apple anstrebt.
Das bedeutet nicht, dass Apple wieder mit Intel zusammenarbeiten wird. Doch man darf sicherlich gespannt sein, was die Zukunft bringt. (Photo by Andrey Suslov / Bigstockphoto)