In der vergangenen Woche haben einige M1-Mac Nutzer alarmierende SSD-Zustandswerte gemeldet, die darauf hindeuten, dass diese Geräte außerordentliche Datenmengen auf ihre Laufwerke schreiben.
Auf Twitter und in den MacRumors-Foren berichten Anwender, dass M1-Macs in kurzer Zeit extrem hohe Schreibzugriffe auf die Festplatte verzeichnen (via iMore). In den scheinbar schwersten Fällen sollen M1-Macs bis zu 10 – 13 Prozent des maximal garantierten TBW-Wertes (Total Bytes Written) ihrer SSD verbrauchen. Flash-Speicher auf Solid-State-Laufwerken, wie sie in Macs verwendet werden, können nur eine bestimmte Anzahl von Schreibvorgängen durchführen, bevor sie instabil werden. Die Software sorgt dafür, dass die Last gleichmäßig auf die Speicherzellen des Laufwerks verteilt wird.
M1-Macs SSD-Verschleiß: Die Angaben unterscheiden sich
Doch es gibt einen Punkt, an dem das Laufwerk so oft beschrieben wurde, dass es nicht mehr zuverlässig Daten speichern kann. Während SSD-Verschleiß also ein normales, erwartetes Verhalten ist, sollten die Laufwerke ihre Fähigkeit, Daten zu speichern, nicht so schnell ausschöpfen, wie es bei einigen M1-Macs der Fall zu sein scheint. Ein Anwender zeigte, dass sein M1-Mac nach nur zwei Monaten bereits ein Prozent seiner SSD verbraucht hat während ein anderer M1-Mac mit einer 2TB-SSD bereits drei Prozent verbraucht hat. Die insgesamt geschriebenen Dateneinheiten für diese Geräte belaufen sich auf viele Terabytes während sie normalerweise deutlich niedriger zu erwarten wären. Der Nutzer mit drei Prozent Verbrauch spekulierte, dass sein Gerät, wenn es sich um ein 256 GB Modell handeln würde, bis heute bis zu 30 Prozent verbraucht haben könnte und das maximale TBW in etwa zwei Jahren erreicht hätte.
Auch Intel-Macs sind betroffen
Eine SSD kann weiter funktionieren, wenn ihre TBW-Grenze erreicht ist aber es ist nicht bekannt, wie lange sie über diesen Punkt hinaus halten wird. Unklar bleibt, wie weit verbreitet das TBW-Problem ist. Doch nun wird es noch interessanter. Berichte über seltsames SSD-Verhalten tauchen jetzt auch von Nutzern mit Intel-basierten Macs auf, was darauf hindeutet, dass das TBW-Problem möglicherweise nicht nur auf M1-Macs beschränkt ist. Der gemeldete Verschleiß ist bei einigen M1-Macs so extrem, das dieser darauf hindeutet, dass das Problem eher auf einen Fehler als auf das erwartete Verhalten des M1-Chips zurückzuführen ist. Unklar bleibt allerdings, ob das Problem mit fehlerhaften Messwerten oder damit zusammenhängt, dass macOS wirklich große Datenmengen auf das Laufwerk schreibt. Tools zur Laufwerksüberwachung sind manchmal unzuverlässig und es ist wahrscheinlich, dass das Problem durch ein Update auf macOS Big Sur behoben werden kann. (Bild: Apple)