Gerüchte rund um ein Apple AR/VR-Headset begleiten uns seit Jahren. Nun hat Bloomberg einen neuen Bericht veröffentlicht, der weitere Details enthält.
Apples erstes Virtual-Reality-Headset wird ein „teures Nischenprodukt“ für ein ambitionierteres Augmented-Reality-Gerät sein, das später folgen soll. Das behauptet der bekannte Bloomberg Journalist Mark Gurman. In dem Artikel heißt es:
Als ein hauptsächlich auf virtuelle Realität ausgerichtetes Gerät wird es eine allumfassende digitale 3D-Umgebung für Spiele, das Ansehen von Videos und die Kommunikation darstellen. Die AR-Funktionalität, also die Möglichkeit, Bilder und Informationen über eine Ansicht der realen Welt zu legen, wird eher begrenzt sein. Apple plant, das Produkt bereits 2022 auf den Markt zu bringen und damit gegen Oculus von Facebook Inc., PlayStation VR von Sony Corp. und Headsets von HTC Corp. anzutreten, sagten die Personen.
Apple AR/VR-Headset: Teurer als Konkurrenzprodukte
Dem Bericht zufolge ist das erste Gerät auf „mehrere Entwicklungshürden“ gestoßen und das Unternehmen hat „konservative“ Verkaufserwartungen. Das High-End-Nischenprodukt soll jedoch externe Entwickler und Verbraucher auf spätere AR-Brillen für den Mainstream vorbereiten.
Die Pläne deuten darauf hin, dass Apples erstes Headset weitaus teurer sein wird als die der Konkurrenten, die etwa 300 bis 900 Dollar kosten. Einige Apple-Insider glauben, dass das Unternehmen möglicherweise nur ein Headset pro Tag und Ladengeschäft verkaufen wird. Apple hat rund 500 Stores, so dass in diesem Szenario der Jahresabsatz bei etwas über 180.000 Stück liegen würde – andere Vertriebskanäle nicht mitgerechnet. Damit wäre das Headset auf Augenhöhe mit anderen teuren Apple-Produkten, wie dem 5.999 Dollar teuren Mac Pro Desktop-Computer.
Dem Bericht zufolge plant Apple, das Headset mit wesentlich höher aufgelösten Displays auszustatten als die aktuellen VR-Angebote. Außerdem sollen fortschrittliche Chips zum Einsatz kommen, die sogar leistungsfähiger sind als die neuesten M1-Prozessoren in den Apple Silicon Macs. Das Produkt, das den Codenamen N301 trägt, soll sogar über einen internen Lüfter verfügen. Da es sich allerdings noch um Prototypen handelt, könnte sich das Ganze ändern.
Kommen Gläser mit Sehstärke zum Einsatz?
Der Einbau des Lüfters und der leistungsstarken Prozessoren soll zunächst zu einem zu großen und schweren Gerät geführt haben, so dass Apple Berichten zufolge das Headset näher an das Gesicht gebracht und die Größe verringert hat. Dies hat jedoch zur Folge, dass Anwender keine Brillen tragen können während sie das Headset verwenden. Um dieses Problem zu lösen, hat Apple ein System entwickelt, bei dem Gläser mit Sehstärke in das Headset über die VR-Bildschirme eingesetzt werden können. In der Zwischenzeit befindet sich die AR-Brille mit dem Codenamen N421 in einem noch frühen Entwicklungsstadium und ist laut Insidern, die mit der Angelegenheit vertraut sind, noch „mehrere Jahre entfernt“, obwohl Apple ursprünglich geplant hatte, sie bereits 2023 vorzustellen. Apples AR/VR-Ambitionen wurden schon vor langer Zeit geleakt, wobei viele Gerüchte aus der Berichterstattung von Gurman hervorgehen. Ob der Journalist einmal mehr recht behalten wird, bleibt wie immer abzuwarten. (Photo by Glazunov E. / Bigstockphoto)