WhatsApp hat die eigenen Datenschutzrichtlinien aktualisiert und für Aufsehen gesorgt. In Bezug auf die Nutzerdaten dürfte die Änderung nur wenigen Anwendern gefallen.
Kommen wir direkt auf den Punkt. Die neuesten Datenschutzbestimmungen von WhatsApp erlauben es der beliebten Messaging-App, eine erhebliche Menge an Nutzerdaten mit Facebook zu teilen (via XDA Developers). WhatsApp-Anwender erhalten ab heute einen In-App-Hinweis, der sie über die aktualisierten Nutzungsbedingungen und Datenschutzrichtlinien der App informiert. Der Hinweis gewährt einen Überblick über die drei wichtigsten Aktualisierungen, die sich darauf beziehen, wie WhatsApp Nutzerdaten verarbeitet, wie Unternehmen Facebook-gehostete Dienste nutzen können, um ihre WhatsApp-Chats zu speichern und zu verwalten und wie WhatsApp bald mit Facebook zusammenarbeiten wird, um tiefere Integrationen über alle Produkte des Mutterkonzerns anzubieten. Die Änderungen, die am 08. Februar 2021 in Kraft treten sollen, sind verpflichtend und Nutzer werden WhatsApp nicht weiter verwenden können, wenn sie die Bedingungen nicht akzeptieren. (Siehe EU-Ausnahme im vierten Absatz.)
Diese Daten sollen an Facebook weitergeleitet werden
Die neuen Bedingungen und Datenschutzrichtlinien scheinen auf Änderungen aufzubauen, die im Juli 2020 angekündigt wurden, jedoch bot dieses frühere Update den Nutzern die Option, die Weitergabe ihrer WhatsApp-Kontoinformationen an Facebook zu verhindern. Das neueste Update eliminiert jedoch diese Möglichkeit. Nutzer, die den aktualisierten Bedingungen zustimmen, werden ihre Kontoregistrierung und Telefonnummer, Transaktionsdaten, dienstbezogene Informationen, Interaktionsinformationen, Informationen über mobile Geräte, IP-Adresse und „andere Informationen, die identifiziert oder nach Mitteilung an Sie oder aufgrund Ihrer Zustimmung erhalten wurden“, mit Facebook teilen.
Datenschutz: Wie wird Facebook diese Daten verarbeiten?
Bei der Erläuterung, wie Facebook diese Informationen verarbeitet, heißt es in der Richtlinie, dass die geteilten Daten verwendet werden, um „zu verstehen, wie unsere oder ihre Dienste genutzt werden“, um „ihre Dienste zu verbessern“, um „Vorschläge für Sie zu machen“, um „Funktionen und Inhalte zu personalisieren“ und um „relevante Angebote und Anzeigen über die Produkte des Unternehmens Facebook anzuzeigen.“ Die aktualisierten Bedingungen helfen WhatsApp dabei, sich stärker in die Produktfamilie von Facebook zu integrieren, da das Unternehmen seinen Nutzern ein besseres Erlebnis über alle Dienste hinweg bieten möchte. Während die Änderungen Facebook dabei helfen, die eigenen „größeren“ Ziele zu erreichen, kann das hohe Maß an Datenweitergabe, dem WhatsApp-Nutzer nun ausgesetzt sein werden, Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes aufwerfen. Ob das jeder Anwender hinnehmen wird, darf bezweifelt werden.
Es gibt aber eine Ausnahme – dank geltenden EU-Gesetzen
Die Regelung ist nicht weltweit umsetzbar. Basierend auf geltenden Gesetzen können Nutzer in der Europäischen Union weiterhin widersprechen. Die Abschaffung der Opt-Out-Möglichkeit wäre demnach illegal. Dies gilt aber nur in Ländern der Europäischen Union. (Photo by Denys Prykhodov / Bigstockphoto)