Facebook hat kürzlich ein Update im App Store eingereicht, das von Apples App Store Review-Team abgelehnt wurde. Grund dafür sei der Apple Tax Hinweis.
Wieder einmal stehen die Richtlinien des App Stores und die damit verbundene Apple Tax in Höhe von 30 Prozent im Mittelpunkt. Nun hat sich Facebook gegenüber Reuters zu Wort gemeldet und den jüngsten Apple Tax Fall näher beleuchtet. Der Social Media Gigant plante die Einführung eines neuen Tools, mit dessen Hilfe kleinere Unternehmen wie Restaurants Online-Tickets verkaufen können – vorerst in den USA. Dabei betont der von Mark Zuckerberg gegründete Konzern, dass er auf die Verkäufe keine Gebühren erhebt. Doch hier kommt nun die Apple Tax ins Spiel. Facebook hat eigenen Angaben nach bei Apple angeklopft und um eine Ausnahme gebeten, da das Ziel sei, kleineren Unternehmen zu helfen. Doch Apple soll dies abgelehnt haben. Aus diesem Grund hat sich der Zuckerberg-Konzern dazu entschlossen, einen kleinen Hinweis auf die 30 Prozent hohe Provision zu vermerken.
Facebook Update abgelehnt – Grund: „irrelevante“ Informationen
Interessanterweise taucht dieser nur in der iOS-App auf – nicht aber in der Android-Version, obwohl die App auch im Play Store angeboten wird. Auch dort wird in der Regel Provision in Höhe von 30 Prozent erhoben. Ob Facebook eine Ausnahme bei Google erwirken konnte, ist derzeit nicht bekannt. Wie auch immer. Dem App Store Review-Team ist der neue Hinweis unter dem Feature nicht entgangen. Aus diesem Grund wurde das App-Update abgelehnt. Dem Bericht nach teilte Apple dem Social Media Giganten mit, dass die aktuell eingereichte Version gegen geltende App Store Richtlinien verstößt. Genau genommen zeigt die App Nutzern „irrelevante“ Informationen an. Mittlerweile wurde die neue Version überarbeitet und veröffentlicht. Doch Facebook möchte das nicht auf sich sitzen lassen und machte den Vorfall publik. So äußerte sich der Konzern gegenüber Reuters wie folgt:
App Store: Beobachter erwarten Anpassungen
Mehr denn je sollten wir jetzt die Möglichkeit haben, den Menschen zu helfen, zu verstehen, wohin das Geld, das sie für kleine Unternehmen vorgesehen haben, tatsächlich geht. Leider lehnte Apple unseren Transparenzhinweis zu ihrer 30 Prozent Steuer ab aber wir arbeiten immer noch daran, diese Informationen innerhalb der App verfügbar zu machen.
Apple selbst reagierte nicht auf eine Bitte um Stellungnahme. Derzeit stehen die App Store Richtlinien und die damit verbundene Provision im Fokus der Medien. Der Druck auf den in Cupertino ansässigen Konzern steigt von Tag zu Tag. Auch der Justizausschuss des Repräsentantenhauses sowie die EU ermitteln gegen den Konzern. Mittlerweile glauben Beobachter, dass Apple die 30 Prozent nicht mehr auf Dauer halten kann und deshalb um das eigene Geschäftsmodell fürchten muss. Das heißt, Anpassungen sind nicht völlig ausgeschlossen. Doch ob und wann es tatsächlich soweit ist, bleibt vorerst noch offen. (Photo by Denys Prykhodov / Bigstockphoto)