Die neue Corona-Warn-App der Deutschen Bundesregierung soll dem aktuellen Kenntnisstand nach Mitte Juni im App Store erscheinen. Nun wurde ein erstes Konzept mitsamt Dokumentation auf GitHub offengelegt.
Das Thema Corona-Warn-App entfacht immer wieder neue Diskussionen. Die Entscheidung, einen dezentralen Ansatz zu verfolgen (Speicherung der Daten auf den Geräten), wurde bereits positiv aufgenommen. Doch viele Bürgerinnen und Bürger haben trotz dessen weitere Bedenken. Deshalb haben sich die Entwickler der neuen Anwendung – SAP und Deutsche Telekom – dazu entschieden, die App zu einem Open-Source-Projekt zu machen. Das Motto dabei: Maximale Transparenz soll zu einer höheren Akzeptanz führen – ob der Plan aufgeht, bleibt abzuwarten. Nun wurde ein erstes Konzept auf GitHub veröffentlicht – auch eine Dokumentation liegt dem Projekt bei. So heißt es darin:
Führt der Open-Source-Ansatz zu mehr Vertrauen?
Wir entwickeln die offizielle COVID-19-App zur Kontaktfallbenachrichtigung für Deutschland, die sogenannte „Corona-Warn-App“. Dieses Projekt hat zum Ziel, eine Anwendung auf der Grundlage einer Technologie mit einem dezentralisierten Ansatz zu entwickeln. Als Grundlage dienen die Protokolle DP-3T (Decentralized Privacy-Preserving Proximity Tracing) und TCN und die Spezifikationen für Privacy-Preserving Contact Tracing von Apple und Google. Wie DP-3T und TCN folgen auch die Apps und die Backend-Infrastruktur dem Open-Source-Prinzip – lizenziert unter Apache 2.0 ! Die Apps (für iOS und Android) werden pseudonymisierte Daten von Mobiltelefonen in der Umgebung mit Hilfe von Bluetooth-Technologie sammeln. Die Daten werden lokal auf den einzelnen Geräten gespeichert, um so den Zugriff auf die Daten und die Kontrolle über die Daten durch Behörden oder andere Instanzen zu verhindern. Wir erfüllen die geltenden Datenschutzvorgaben und garantieren höchste IT-Sicherheitsstandards. Auf diese Weise stellen wir uns den Datenschutzbedenken der Bevölkerung und hoffen dadurch, die Nutzung der Anwendung zu steigern.
Unter dem Strich soll die App nur die relevantesten Daten verarbeiten können und dabei sowohl deutsche als auch europäische Datenschutzrichtlinien einhalten. Das Ziel sei dabei, die Ausbreitung von COVID-19 mit Hilfe moderner Technologien einzudämmen. Auch die Datenschutzerklärung wird möglichst transparent aufgebaut und für jeden Nutzer verständlich sein. Wie bereits oben erwähnt, plant die Bundesregierung die Corona-Warn-App Mitte Juni für iOS und Android zu veröffentlichen. Die App wird iOS 13.5 oder neuer voraussetzen, da sie Apples neue “COVID-19 Exposure Notifications”-Schnittstelle benötigt. Das entsprechende iOS-Update dürfte also auch schon sehr bald folgen. Weitere Details zur Funktionsweise könnt ihr hier entnehmen. (Photo by petovarga / Bigstockphoto)