Letzte Woche hat Deutschland bekanntgegeben, dass es den Plan einer zentralen Datenspeicherung bei der Kontaktverfolgung via App verfolgt. Nun wurde allerdings der Plan geändert.
Während Apple und Google eine dezentrale Speicherung der Daten ermöglichen möchten, wollte Deutschland einen anderen Kurs fahren. Die Lösung der beiden Konzerne sei nicht praktikabel und würde auch nicht mit den Vorstellungen der Bundesregierung im Einklang stehen. Doch nun scheint das Ganze anders auszusehen. Die Bundesregierung hat einem neuen Reuters Bericht zufolge eine 180 Grad Drehung vollzogen und möchte nun Apples sowie Googles Plan unterstützen. So heißt es in dem Bericht:
Ein offener Brief von Hunderten von Wissenschaftlern, der am vergangenen Montag veröffentlicht wurde, warnte davor, dass eine Zentralisierung der Daten zur Ermittlung von Kontaktpersonen eine ‚beispiellose Überwachung der Gesellschaft insgesamt‘ ermöglichen würde. PEPP-PT hat bei der Kommunikation eine Reihe schwerwiegender Fehler gemacht, die letztlich schweren Schaden angerichtet und zu dieser Entscheidung geführt haben, sagte Thomas Wiegand, Leiter des Fraunhofer HHI, in einer Mitteilung an die Kollegen.
„Hohes Maß an IT-Sicherheit gewährleisten“
Als Reaktion auf den Druck im Zusammenhang mit dem PEPP-PT hat die deutsche Regierung nun beschlossen, einen dezentralen Standard zu verabschieden, der mit Apples und Googles Lösung im Einklang steht. So heißt es in einer Erklärung, die von Reuters zitiert wird:
In ihrer gemeinsamen Erklärung sagten Braun und Spahn, Deutschland werde nun einen „stark dezentralisierten“ Ansatz verfolgen. „Diese App sollte freiwillig sein, Datenschutzstandards erfüllen und ein hohes Maß an IT-Sicherheit gewährleisten. Das Hauptziel der Epidemiologie ist es, Infektionsketten so schnell wie möglich zu erkennen und zu unterbrechen“.
Während neben Deutschland auch die Schweiz, Österreich sowie Estland eine dezentrale Lösung befürworten, wird ein zentralisierter Ansatz von Frankreich sowie Großbritannien gefordert. Apple selbst möchte zusammen mit Google am Dienstag die erste Version ihrer Schnittstelle offiziellen Gesundheitsbehörden zur Verfügung stellen. Beide Konzerne haben bereits Anpassungen im Sinne der Privatsphäre und des Datenschutzes vorgenommen – mehr dazu hier. (Photo by galinadvorak / Bigstockphoto)