Die Diskussionen rund um die geplanten Corona-Tracing Apps bleiben weiterhin ein heißes Thema – verständlich, schließlich geht es dabei um viel. Nun gibt es neue Informationen, wonach die EU Forderungen stellt. Außerdem gibt es neue Details zur deutschen Version der App.
Einem neuen Reuters Bericht zufolge hat Thierry Breton, EU-Kommissar für Binnenmarkt und Dienstleistungen, Apple dazu aufgefordert, die Kontaktverfolgung auf iOS funktionsfähig zu machen. Dieser soll in einem Gespräch mit Apple CEO Tim Cook die Lockerung der Sicherheitsfunktionen in iOS gefordert haben. Wir haben bereits darüber berichtet, wonach Frankreich nicht auf die von Apple und Google geplante Schnittstelle warten möchte. Randnotiz: Die iOS-Sicherheitsfunktion erlaubt Drittanbieter-Anwendungen keine aktive Bluetooth-Verbindung im Hintergrund. In dem Reuters Bericht heißt es:
EU-Industrie-Chef Thierry Breton sagte am Mittwoch zu Apple-Chef Tim Cook, er solle dafür sorgen, dass mobile Apps zur Begrenzung der Verbreitung von Coronaviren auf seinen iPhones und anderen Geräten funktionieren.
Apple kämpft auch gegen eine Forderung der französischen Regierung, die Datenschutzeinstellungen bei iPhones zu ändern, um sie mit Frankreichs geplanter App zur Ermittlung von Kontaktpersonen kompatibel zu machen.
Paris will, dass die künftige App über Bluetooth auch dann erkannt werden kann, wenn sie nicht aktiv ist. Apples Politik verhindert jedoch, dass Apps, die Daten über Bluetooth übertragen, im Hintergrund laufen.“
Deutschland möchte eine zentrale Speicherung der Daten
Gleichzeitig wurde bestätigt, dass die von Apple und Google bereitgestellte API am 28. April erscheint und für entsprechende Entwickler bereitgestellt wird. Während Frankreich eigene Ziele in Bezug auf die Corona-Tracing App verfolgt, kommt auch hierzulande Bewegung ins Spiel. Das Handelsblatt berichtet, wonach sich die deutsche Regierung in Gesprächen mit Apple befindet. Gegenstand der Unterhaltung sei dabei die Schnittstelle. Die App soll dem aktuellen Bericht zufolge bis Ende Mai erscheinen. Ziel sei es allerdings, dass die Daten zentral gespeichert werden. Als Grund für diese Forderung führt die deutsche Regierung auf, dass eine dezentrale Speicherung der Daten – sprich auf den einzelnen Geräten – dazu führen würde, dass im Notfall die Bundesregierung die Herausgabe der Daten von Apple bzw. Google fordern müsste. Dem Bund nach sei dies allerdings nicht Sinn der Sache. (Photo by Unimagic / Bigstockphoto)