Viele iPhone und iPad Nutzer verwenden andere Browser oder E-Mail Anwendungen – diese können allerdings nicht als Standard-App hinterlegt werden. Doch Apple scheint darüber nachzudenken, das Ganze zu ändern, auch der HomePod soll berücksichtigt werden.
Der Standardbrowser in iOS ist bislang Safari. Eine Änderung können Nutzer nicht vornehmen – das Gleiche gilt auch für die Mail-App. Im Bereich HomePod ist ähnliches zu beobachten. Wer anstelle von Apple Music auf Spotify setzt, der kann die Musik lediglich via AirPlay abspielen. Eine benutzerdefinierte Einstellung ist bislang nicht möglich. Doch das soll sich ändern wie Bloomberg nun berichtet. Demnach scheint Apple darüber nachzudenken, die Auswahl von Drittanbieter-Anwendungen in den Standardeinstellungen zu zulassen. So könnten Nutzer ihre Lieblings-App als Standard-Anwendung festlegen. In dem Bericht heißt es:
Der Technologieriese diskutiert, ob die Benutzer Web-Browser und Mail-Programme von Drittanbietern als Standardoptionen auf Apples mobilen Geräten wählen können und damit den Safari-Browser und die Mail-Anwendung des Unternehmens ersetzen sollen, so die Meinung von Leuten, die mit der Materie vertraut sind.
Eine kartellrechtliche Frage?
Doch woher kommt der plötzliche Gedankenwechsel? Ist das die Reaktion auf eine kartellrechtliche Frage? Denn genau das glauben derzeit einige Beobachter. Apple wurde bereits vorgeworfen, dass die hauseigenen Apps einen unfairen Vorteil erhalten würden – wohlwissend, dass viele Nutzer Drittanbieterlösungen im Bereich Browser und Mail bevorzugen. Nun glauben manche, dass Apples derzeitige Vorgehensweise eine Untersuchung seitens der Gesetzgeber auf mögliche Kartellrechtsverstöße auslösen könnte. Auch der in Cupertino ansässige Konzern weiß das.
HomePod könnte attraktiver werden
Doch Apples Überlegung soll sich nicht nur auf das iPhone und iPad beziehen. Bloomberg zufolge sei auch der HomePod im Gespräch. So heißt es darin:
Das in Cupertino, Kalifornien, ansässige Unternehmen erwägt auch eine Lockerung der Beschränkungen für Musik-Apps von Drittanbietern, einschließlich seines Top-Streaming-Konkurrenten Spotify Technology SA, auf HomePods.
Demnach könnte der HomePod in Zukunft auch Spotify und Co. nativ unterstützen. Eine Änderung, die sich viele Apple Nutzer mit einem Spotify-Abonnement seit langem wünschen. Außerdem könnte die Öffnung des Siri-Speakers den Absatz deutlich ankurbeln. Ob auch die integrierte Bluetooth-Schnittstelle des HomePod zugänglich gemacht werden soll, ist allerdings nicht bekannt. Diese aktiviert sich lediglich beim Einrichtungsvorgang und wird im Anschluss deaktiviert, da der Lautsprecher auf Apples AirPlay-Protokoll setzt. Eine finale Entscheidung soll noch ausstehen – die Neuerungen könnten allerdings unter iOS 14 Einzug erhalten. (Photo by franky242 / Bigstockphoto)