Anfang Januar diesen Jahres bestätigte Apples Datenschutzbeauftragte Jane Horvath die Überprüfung von iCloud-Fotos. Demnach werden diese in der iCloud auf illegale Daten wie Kindesmissbrauch überprüft. Nun enthüllt ein Dokument Apples Vorgehen bei E-Mails.
Als bekannt wurde, dass Apple iCloud-Fotos einer Vorabprüfung unterzieht, um so gegen Kindesmissbrauch vorzugehen, löste dies eine hitzige Diskussion aus. Während viele Nutzer Apples Vorgehen befürworten, haben sich einige sehr besorgt gezeigt. Doch Apple scheint wohl auch E-Mails abzufangen, wie nun durch einen Durchsuchungsbeschluss enthüllt wurde. Demnach wird auch der E-Mail-Verkehr automatisch auf illegale Bilder sowie Videos gescannt. Kommt es zu einem Treffer, so wird der Inhalt blockiert und durch einen Apple Mitarbeiter manuell überprüft und an die entsprechende US-Behörde weitergeleitet. So geht aus dem von Forbes veröffentlichten Durchsuchungsbeschluss hervor:
Wenn wir die E-Mail mit verdächtigen Bildern abfangen, gehen sie nicht an den vorgesehenen Empfänger. Diese Person . . . . hat acht E-Mails gesendet, die wir abgefangen haben. [Sieben] dieser E-Mails enthielten 12 Bilder. Alle sieben E-Mails und Bilder waren gleich, ebenso die E-Mail-Adresse des Empfängers. Die andere E-Mail enthielt 4 Bilder, die sich von den 12 zuvor genannten unterscheiden. Der beabsichtigte Empfänger war derselbe“, hieß es in den Kommentaren der Apple-Mitarbeiter. Ich vermute, dass er diese Bilder an sich selbst geschickt hat und als sie nicht zugestellt wurden, versendete er sie wiederholt. Entweder das, oder er erhielt vom Empfänger die Nachricht, dass sie nicht zugestellt wurden.
So funktioniert der automatische Abgleich
Apple ist in der Lage, derartige E-Mail-Scans durchzuführen, da E-Mails normalerweise nur während der Übertragung verschlüsselt werden, nicht aber auf den Servern. Doch wie genau funktioniert das? Apple verwendet ein automatisiertes System zum Scannen von iCloud-Fotos – das bestätigte das Unternehmen bereits. Ein solches Tool kann auch für E-Mails eingesetzt werden. Ein besonders beliebtes System ist dabei PhotoDNA. Doch es ist nicht bekannt, ob Apple tatsächlich diesen Dienst verwendet – nehmen wir es aber als Beispiel. PhotoDNA erstellt einen sogenannten Hash aus Bildern und vergleicht den Hash mit einer angebundenen Datenbank, die bekannte Kinderpornographie enthält. Wird ein Hash erkannt – also ein Treffer erzielt, so wird der Inhalt markiert und zur manuellen Überprüfung eingereicht.
Wie steht es um iMessage?
Während also Apple die Überprüfung von iCloud-Fotos bereits bestätigt hat, wurde das Thema E-Mails bislang nicht erwähnt. Doch wie sieht es mit iMessage aus? Derzeit stellen sich Beobachter tatsächlich die Frage, ob Apple einen Weg gefunden hat, Inhalte in iMessage zu überprüfen, da der Dienst bekanntlich Ende-zu-Ende verschlüsselt ist. Manche halten es für möglich – doch vorerst bleibt es ein Apple Geheimnis. (Photo by Fab.1 / Bigstockphoto)