Nun ist es doch soweit – ein Foxconn Werk wurde mit einem Wiedereröffnungsverbot belegt während ein zweites lediglich mit 10 Prozent der Belegschaft startet.
Der wichtigste Apple-Lieferant Foxconn wurde mit einem Wiedereröffnungsverbot belegt. Demnach soll die chinesische Regierung die Produktion in Shenzhen vorläufig verboten haben. Foxconn soll die Mitarbeiter mittels einer SMS wie folgt in Kenntnis gesetzt haben:
Zum Schutz der Gesundheit und Sicherheit aller und zur Einhaltung der staatlichen Maßnahmen zur Virenprävention fordern wir Sie dringend auf, nicht nach Shenzhen zurückzukehren. Wir werden Sie über die Situation in der Stadt auf dem Laufenden halten. Das Unternehmen wird die arbeitsbezogenen Rechte und Interessen aller Mitarbeiter während der Dauer der Maßnahme schützen. Was das glückliche Wiedersehen in Shenzhen betrifft, so warten Sie bitte auf eine weitere Mitteilung.
Demnach hat die chinesische Regierung die Wiedereröffnung der Anlage tatsächlich verboten. Dieser Schritt ist insofern seltsam, da die selbige erst gestern einen Nikkei Bericht vom Samstag – wonach das Verbot bereits ausgesprochen wurde – dementiert hat. Beide Berichte findet ihr am Ende des Artikels. In einem heute veröffentlichten Bericht beruft sich Reuters auf eine Quelle, die mit der Angelegenheit vertraut ist. Demnach soll Foxconn die Regierung darum gebeten haben, die Produktion in Shenzhen wieder aufnehmen zu dürfen – doch diese lehnte die Anfrage ab. So heißt es in dem ersten Bericht:
Das taiwanesische Unternehmen Foxconn durfte die Produktion in seinem Werk in der südchinesischen Stadt Shenzhen, das wegen des Coronavirus-Ausbruchs geschlossen worden war, nicht wieder aufnehmen, wie eine Person mit direktem Wissen über die Angelegenheit am Montag gegenüber Reuters erklärte.
Unsere Bitte, die Produktion (in Shenzhen) wieder aufzunehmen, wurde abgelehnt. Wir müssen unsere Maßnahmen zur Viruskontrolle für eine weitere Kontrolle verbessern.
China Absatz könnte halbiert werden
Dort soll es in dieser Woche zu einer weiteren Inspektion in Shenzhen kommen – sollte die Kontrolle erfolgreich verlaufen, so könnte die Anlage ihre Arbeit wieder aufnehmen. In einem zweiten Bericht erklärt Reuters, dass Foxconn zumindest die Genehmigung zur Wiedereröffnung eines zweiten Werkes erhalten hat – doch dort sollen lediglich 10 Prozent der gesamten Belegschaft erschienen sein. So heißt es in dem zweiten Bericht:
Etwa 16.000 Menschen oder weniger als 10% der Foxconn Belegschaft in Zhengzhou, seien in das Werk zurückgekehrt, sagte die Quelle, und fügte hinzu, dass die Führungskräfte des Unternehmens sehr hart versuchen, mit den Behörden zu verhandeln, um die Produktion in anderen Teilen Chinas, einschließlich Kunshan in der südöstlichen Provinz Jiangsu, wieder aufzunehmen.
Dieser Umstand ist mit großer Wahrscheinlichkeit auf Transportbeschränkungen zurückzuführen, die die Arbeiter daran hindern zurückzukehren. Da Apples Montage-Partner nicht wie geplant die Produktion wiederaufnehmen konnte, sind nun Lieferengpässe nicht mehr zu umgehen. Schätzungen zufolge wird Apple in diesem Quartal maximal 41 Millionen iPhone-Einheiten weltweit ausliefern können – rund 10 Prozent weniger, als ursprünglich prognostiziert. Der bekannte Analyst Ming-Chi Kuo hat bereits gestern Abend vor weiteren Einbußen gewarnt. Insgesamt glauben Beobachter, dass innerhalb des chinesischen Festlands der Smartphone-Verkauf in diesem Quartal halbiert werden könnte. (Photo by Rost-9 / Bigstockphoto)
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