Der bekannte Analyst Ming-Chi Kuo hat einen neuen Bericht an Investoren veröffentlicht. Dabei warnt er vor Verzögerungen und nimmt Apples Lieferanten in den Fokus, darunter Foxconn.
In dem neuen Bericht stellt Kuo fest, dass nicht nur Foxconn mit großen Produktionsproblemen zu kämpfen hat sondern auch Pegatron mit Schwierigkeiten umgehen muss. Im Grunde sei die gesamte Lieferkette durch die von der chinesischen Regierung geforderte Verlängerung der Feiertage erschüttert worden. Am Foxconn-Standort Zhengzhou, der Kuo zufolge die kritischste Produktionsstätte für das iPhone 11 und das bevorstehende kostengünstige iPhone (bekannt als iPhone 9 / iPhone SE2) ist, kommt es zu erheblichen Verzögerungen. Ursprünglich sollte das Werk am 02. Februar die Arbeit wieder aufnehmen, doch das Ganze wurde bekanntlich um mindestens eine Woche verschoben. Der Analyst glaubt, dass die Rücklaufquote der Arbeitskräfte bei der Wiedereröffnung der Anlage 40 bis 60 Prozent des Niveaus vor dem Mondsilvester-Feiertag betragen wird. Ferner ist auch das Werk in Shenzhen betroffen, welches sich auf die „iPhone 2020“-Entwicklung konzentriert. Das dortige Entwicklungsteam, das etwa 30 Prozent der gesamten Belegschaft ausmacht, soll auch während des „Urlaubs“ gearbeitet haben. Der Analyst glaubt, dass Foxconn nun einen Teil der Produktion nach Taiwan und Indien verlegt hat. Doch die dortigen Einrichtungen seien stark begrenzt. Neben Foxconn muss allerdings auch Pegatron mit Problemen kämpfen.
Falsche Berichterstattung sorgt für Panik
Der Fertiger verfügt dabei über zwei kritische Anlagen. Während das Werk in Shanghai bereits am 03. Februar die Arbeit mit einer Rücklaufquote von etwa 90 Prozent wieder aufgenommen hat, bleibt die Anlage in Kunshan weiterhin geschlossen. Diese hätte am 10. Februar starten sollen – der Termin wurde aber verschoben. Doch damit nicht genug. Kuo geht davon aus, dass einige der Arbeiter kündigen werden. Des weiteren vermutet er, dass unter Anderem in Kunshan auch das neue Einsteiger-iPhone (bekannt als iPhone 9 / iPhone SE) gefertigt werden soll. Wie genau Pegatron damit umgehen wird ist bislang nicht bekannt. Im Falle von Foxconn gab das Unternehmen bereits Ende Januar bekannt, dass Vorkehrungen getroffen werden, um seinen Produktionsverpflichtungen nachzukommen. Foxconn hat auch Schritte unternommen, um zurückkehrende Mitarbeiter für bis zu zwei Wochen unter Quarantäne zu stellen, um weitere Infektionen zu verhindern. Einem Bericht der Nikkei Asian Review zufolge, wurde ein Produktionsverbot von örtlichen Beamten ausgesprochen. Der Grund dafür seien Mängel in der Luftströmung und in der Nutzung der zentralen Klimaanlage. Doch die besagten Behörden haben die Meldung am Sonntag dementiert – wie Reuters berichtet.
Keine Prognose möglich
Demnach würde die Inspektion noch andauern. Sobald die Untersuchung abgeschlossen ist, kann Foxconn die Arbeit wieder aufnehmen. Die Arbeiter müssen allerdings Masken tragen und regelmäßige Temperaturkontrollen durchführen. Außerdem wird das Speisesystem überarbeitet. Im Zuge der Warnung hat Kuo keine neue Prognose zum iPhone-Absatz gemacht. Diese sei derzeit nicht möglich, da es noch zu viele Unsicherheiten gibt. Lieferengpässe seinen allerdings nicht mehr auszuschließen. (Photo by Smlyubov / Bigstockphoto)